ADS / ADHS Aufmerksamkeits-Defizit- (Hyperaktivitäts-) Syndrom

Das ADHS im Kindesalter ist eines der häufigsten Störungsbilder in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es ist durch ein durchgehendes Muster von Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität gekennzeichnet. Im Einzelfall müssen aber nicht alle Symptome auftreten, so kann sich das Verhalten beispielsweise als vorwiegend unaufmerksam oder vorrangig überaktiv-impulsiv zeigen. Das Störungsbild der Kinder wird in der Regel von weiteren Problemen begleitet, die ebenfalls spezifische Behandlungen erfordern können. Dazu zählen etwa soziale Kontaktschwierigkeiten, oppositionelles oder aggressives Verhalten, motorische Koordinationsstörung oder Lernstörungen.

Das ADHS im Erwachsenenalter gewinnt in unserer Zeit zunehmend an Bedeutung. Häufig wandelt sich die kindliche Überaktivität später zu einer inneren Unruhe die zu Konzentrationsdefiziten am Arbeitsplatz führt. Folgen sind häufig allgemeine Leistungsstörungen und Sekundärerkrankungen wie Depressionen oder Burn-out.

Ergotherapeutische Behandlungsmethoden bei ADS und ADHS setzen an den jeweiligen Erklärungsmodellen für die Störung an:

Auf Basis einer genetischen Veranlagung entsteht ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn, was zu mangelnder Selbststeuerung und Verhaltenskontrolle führt.

Durch Lernmechanismen können sich diese Symptome schließlich in einer Störung manifestieren. Im Umkehrschluss kann somit durch Verhaltenstraining, also Veränderungen der Wirkmechanismen von Kind und Umfeld das Störungsbild positiv verändert werden.

• Attentioner: Neuropsychologisches Aufmerksamkeitstraining zur Verbesserung der Aufmerksamkeitssteuerung hinsichtlich fokussierter und geteilter Aufmerksamkeit
• Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder nach Lauth-Schlottke zur Verbesserung der Selbststrukturierung durch Lernen am Modell und Selbstinstruktion
• THOP: Therapieprogramm für aufmerksamkeitsgestörte und oppositionelle Kinder und deren Eltern zur Veränderung der Eltern-Kind-Interaktionen
• Marburger Konzentrationstraining als kombiniertes Training zur Selbstinstruktion, Verhaltenssteuerung in Verbindung mit Entspannungstechniken
• Neurofeedbacktraining: Die bei Aufmerksamkeitsstörungen veränderte elektrische Hirnaktivität kann durch Training beeinflusst werden